Photonik ist Enabler der zweiten Quantenrevolution

Veranstaltungen
26.06.2019
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

Wie ist der aktuelle Stand bei Quantentechnologien und ihren Anwendungen? Das ist eine zentrale Frage der LASER World of PHOTONICS: Die Weltleitmesse für Photonik bringt führende Technologieanbieter und Top-Akteure aus Quantenforschung und Photonik zusammen. So auch beim Application Panel „Optische Quantentechnologien“, an dem sich das BMBF beteiligte.

Ein Mann im Anzug steht am Rednerpiult mit der Aufschrift LASER World of PHOTONICS
Eröffnete das Application Panel "Optische Quantentechnologien": Dr. Frank Schlie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Bild: VDI Technologiezentrum/Martin Klindtworth

Quantentechnologien bieten große Potenziale, um bestehende Techniken zu revolutionieren und aktuelle Leistungsgrenzen technischer Geräte zu überwinden. Dadurch eröffnen Quantentechnologien fundamental neue Möglichkeiten, z. B. für ultragenaue Messtechniken und abhörsichere Datenübertragung. Wichtigstes Ziel ist es, die Quantentechnologien aus den Laboren in die Anwendung zu bringen.

Die LASER World of PHOTONICS, die Innovation, Forschung und Praxisanwendung vereint, ist dafür prädestiniert, diesen Transfer in den Markt zu unterstützen. Denn Hersteller und Forschungsinstitute aus der Photonik sind die Enabler der zweiten Quantenrevolution. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten das nötige Hightech-Instrumentarium und Know-how aufgebaut, um Erkenntnisse der Quantenphysik in industrielle Anwendungen zu übersetzen.

Application Panel liefert Wissens-Update

Vom 24. bis 27. Juni ist die Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Photonik deshalb der Hotspot der globalen Quanten-Community. Die hochspezialisierten Aussteller pflegen einen intensiven Austausch untereinander – und liefern den Besuchern Einblicke aus erster Hand. Ein gutes Beispiel dafür, wie Akteure aus Wissenschaft, Industrie und Politik bei der Gestaltung der zweiten Quantenrevolution zusammenarbeiten, war das Application Panel „Optische Technologien“ heute. Organisiert wurde das Panel von dem Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF und der TOPTICA Photonics AG. Es umfasste Kurzvorträge von Unternehmen über ihre Cutting-edge-Entwicklungen in den Bereichen Senosrik, Computing, Bildgebung und Kommunikation. Themen, die auf großes Interesse bei den Messebesuchern stoßen – die Reihen im Publikum waren dicht gefüllt.

Im Mittelpunkt standen die besonderen Eigenschaften der atomaren Welt für neuartige Sensorik und Informationsverarbeitung, die die Quantentechnologien 2.0 nutzen und bei denen die Photonik eine zentrale Rolle spielen wird. Gestützt von einer starken Grundlagenforschung, erwartet man in einigen Jahren umwälzende Durchbrüche, etwa bei der Nachweisempfindlichkeit oder absoluten Präzision, die bereits heute Firmen zu strategischen Investitionen veranlassen.

BMBF erläutert Forschungsstrategien

Eröffnet wurde das Panel von Dr. Frank Schlie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Er stellte das deutsche Rahmenprogramm der Bundesregierung, „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“, vor und skizzierte den Weg vom „Positionspapier der Deutschen Industrie zur Förderung der Quantentechnologien“ bis zum Kabinettsbeschluss des Rahmenprogramms. Außerdem berichtete er über den aktuellen Stand der Förderung: Bislang wurden acht Fördermaßnahmen veröffentlicht und für über 40 Projekte mehr als 80 Millionen Euro Fördergelder bewilligt. Insgesamt wird die Bundesregierung bis 2022 rund 650 Millionen für die Erforschung und Entwicklung der Quantentechnologien bereitstellen. Damit positioniert sich Deutschland in einem internationalen Umfeld, in dem Milliarden in die Quantentechnologien investiert werden.

Im Vordergrund Stuhlreihen mit Menschen, im Hintergrund eine weiße Bühne, ein Mann im Anzug steht an einem Rednerpult
Großes Interesse und dicht besetzte Stuhlreihen beim Application Panel "Optische Quantentechnologien". Bild: VDI Technologiezentrum/Martin Klindtworth